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Eigentlich will ich schon seit Tagen einen „schlauen“ Blogbeitrag zum Thema Lernen in Zeiten von Corona schreiben, aber irgendwie hält mich der Alltag gerade fest im Griff.

Die Kinder sind seit gestern Mittag zu Hause, und wir müssen uns erst einmal zurechtruckeln, einen neuen Rhythmus finden, Gedanken ordnen und versuchen, uns nicht von all‘ den Nachrichten und teilweise verwirrenden Botschaften irre machen zu lassen. Heute dann der erste „Schultag“ zu Hause. Es gibt tatsächlich Hefte und Bücher, die ich in diesem Schuljahr zum ersten Mal sehe.
Ich versuche meine Tipps (siehe pdf – Lerntipps für Zuhause) umzusetzen, das heißt feste Lernzeiten und strukturiertes Abarbeiten der Wochenpläne. Bei drei Kindern schon eine kleine Herausforderung. Ich habe den Luxus, das aktuell tatsächlich begleiten zu können, aber in meinem alten Job hätte ich das auch im Home – Office nicht geschafft. So wie sicherlich viele Mütter und Väter auch.

Gut, die Kinder sollen in der Lage sein, die Aufgaben eigenständig zu lösen; predige ich ja auch immer, aber gerade am Anfang brauchen sie wohl doch ein wenig Anleitung für diese neue und intensive Art des Lernens. Und hier bin ich in erster Linie Mutter und nicht Lerncoach.

Lesetraining im Wunderwuzzi in Berlin-Karow

Auch das Lesetraining im Wunderwuzzi fällt wegen Corona aus.

Ich versuche entspannt zu bleiben, erfreue mich an der Sonne, dem Frühlings-Vögel-Zwitschern und an meinen lernenden Kindern. Alles irgendwie friedlich. Aber eben auch nur irgendwie. Diffuse Sorgen und Ungewissheit, wie lange das hier wirklich dauern wird, schleichen sich ein. Erste Symptome von Lagerkoller zeigen sich schon heute.
Die Nachrichten vom Ausfall des privaten Musikunterrichts und vom Schließen der Blumenläden  machen alles andere als glücklich.  Auch ich muss mein Lesetraining im Wunderwuzzi absagen.

Ich versuche zu verdrängen, was das alles für Auswirkungen haben wird, und mir stattdessen vorzustellen, wie es sein wird, wenn sich die Türen wieder öffnen; die Kinder zur Schule strömen, froh und glücklich den strengen Eltern ? zu entkommen und endlich wieder in größerer Gemeinschaft lernen zu dürfen.
Wie sich das öffentliche Leben ganz langsam und bewusst entfaltet wie Blüten im Frühling.

Heute sagte mir der Freund meines Sohnes, dass es in der Schule doch mehr Spaß macht zu lernen.
Vielleicht entwickelt sich ein neues Bewusstsein für „Schule“. Vielleicht führt diese Situation tatsächlich dazu, dass unsere Kinder ganz nebenbei „lernen zu lernen“.
Wir werden sehen. Jetzt heißt es erst einmal, sich umzugewöhnen, das Beste aus der Situation zu machen und entspannt, humorvoll und gesund zu bleiben.

In diesem Sinne,

Eure Sandy Mohns